Französisch mal anders: Schauspielerin Daniela Scheuren begeistert mit Theaterpädagogik


Am Mittwoch, den 25. Juni, durften die Französischgruppen der Klassen 6 und 7 am Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach eine besondere Erfahrung machen: Die Schauspielerin und LTTA-Künstlerin (Learning Through the Arts) Daniela Scheuren war zu Gast und verwandelte den Französischunterricht in eine kreative Bühne.

LTTA – Learning Through the Arts – was ist das?

LTTA ist ein aus Kanada stammendes Lehrer-Künstler-Netzwerk, welches für Deutschland seinen Sitz in Würzburg hat. Dabei steckt die Idee dahinter, dass speziell ausgebildete Kunstschaffende verschiedener Sparten in den Regelunterricht verschiedener Fächer kommen, um dort den jeweiligen Stoff mit künstlerischen Methoden zu vermitteln, weil das Gelernte dadurch nachgewiesenermaßen besser im Kopf bleibt!  

Dank Förderern wie der Firma. Dilo, der Bahnhofs-Apotheke und dem ZSL ist das Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach die erste LTTA-Schule Baden-Württembergs.

Körper, Sprache, Fantasie – Französisch in Klasse 7

In der dritten und vierten Stunde tauchte die Klasse 7 (Französisch, 2. Lernjahr) unter dem Motto « Poème et jeu de rôle » (Gedicht und Rollenspiel) in eine fantasievolle Welt aus Bewegung, Körpersprache und kurzen französischen Ausdrücken ein.

Ziel war es, über das nonverbale Spiel einen neuen Zugang zur Sprache zu eröffnen – ganz ohne Angst vor Fehlern. Die Schülerinnen und Schüler machten Bewegungen nach, fanden passende französische Ausdrücke wie « Je l’adore ! », « Dégage ! » oder « C’est incroyable ! » und experimentierten mit Körpersprache in verschiedenen Rollen und Statusstufen – von schüchtern bis selbstbewusst, von gelangweilt bis wütend. In kleinen Gruppen entwickelten sie pantomimisch kurze Szenen, die unterschiedliche „Statuslevel“ darstellten – etwa die steigende Verärgerung in einem Wartezimmer oder die Nervosität vor einem Auftritt.

In der darauffolgenden Doppelstunde konnten die Lernenden die erarbeiteten Techniken wiederholen und kreativ auf eine neue Spielsituation übertragen: die Erfindung von Charakteren auf einem Schulhof. Dabei wurde besonders deutlich, wie viel Ausdruckskraft in Mimik, Gestik und einem einzigen Satz steckt – ganz gleich, ob korrekt oder nicht. Ziel war es, sich verständlich zu machen – und das gelang mit viel Spielfreude und Fantasie.

Kreativ, spontan, französisch – Theaterunterricht in Klasse 6

Auch die Klasse 6 (Französisch, 1. Lernjahr) durfte in der fünften und sechsten Stunde mit Daniela Scheuren in eine theatralische Spielwelt eintauchen – unter dem Motto « Création d’une situation théâtrale – concevoir undialogue » (Eine Theaterszene entwickeln – einen Dialog gestalten).

Nach einem bewegungsreichen Warm-up zu Bildimpulsen und einfachen Satzkarten wie « Excusez-moi ! » oder « C’est pour toi ! », erfanden die Schülerinnen und Schüler fantasievolle Gesten zu kurzen Sätzen – oft sogar ganz ohne Sprache. Dabei wurde schnell klar: Es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um kreativen Ausdruck, Spontaneität und Mut, sich auf Französisch auszuprobieren.

In einem zweiten Schritt wurden die Grundelemente einer Theaterszene gemeinsam erarbeitet: Wer spielt mit? Wo spielt die Szene? Was passiert? Wie fühlen sich die Figuren? Die Kinder gestalteten Steckbriefe für erfundene Figuren und brachten eigene Ideen und Emotionen zu Papier – vom Rebell bis zur Entdeckerin, vom Spielplatz bei Nacht bis zum überraschenden Ende.

Sprache lebendig erleben

Der Besuch von Daniela Scheuren war für beide Klassen eine besondere Gelegenheit, Französisch einmal ganz anders zu erleben – kreativ, körperlich, ausdrucksstark. Die Verbindung von theaterpädagogischen Methoden und Fremdsprachenunterricht nach dem LTTA-Prinzip hat gezeigt, wie viel Freude und Motivation durch einen handlungsorientierten Zugang entstehen können – ein voller Erfolg!

(Text: Hartmut Quiring, Bilder Hannah Kneißl)

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