Besuch der Klasse 9d in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
[Katharina Vogl]
Am 8. Oktober 2014 besuchten wir, die Klasse 9d, mit unseren Lehrern Herrn Windorfer und Frau Piper im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg.
Nachdem wir die Mathe-DVA hinter uns hatten, fuhren wir mit der S-Bahn um ca. 10.15 Uhr nach Heidelberg und legten den kurzen Weg zum Friedrich-Ebert-Haus in der Pfaffengasse 18 zu Fuß zurück. In einer Wohnung dieses einstmaligen Mehrfamilienhauses war Friedrich Ebert aufgewachsen. Gleich zu Beginn unseres Besuchs wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und nacheinander durch die Ausstellung „Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten“ geführt. Herr Büchsel, der eine der beiden Gruppen leitete, führte uns durch zehn verschiedene Räume, die der Reihe nach mit wichtigen Informationen aus dem Leben des Reichspräsidenten Friedrich Ebert ausgestattet waren, wobei einzelne Räume die geschichtlichen Ereignisse kulissenartig darstellten. Außerdem erklärte er uns, dass der am 4. Februar 1871 geborene Schneidersohn Friedrich Ebert seine politische Laufbahn begonnen hatte, indem er Vorsitzender der Sattlergewerkschaft und einige Jahre später Vorsitzender der SPD gewesen war. 1894 hatte er Louise Rump geheiratet und mit ihr 5 Kinder gehabt, wobei zwei von ihnen später ebenfalls wichtige Rollen in der Politik spielten. 1900 hatte Friedrich Ebert den Posten des Arbeitersekretärs übernommen, was in Raum 3 durch ein nachempfundenes Arbeitssekretariat dargestellt war. In jedem der Räume konnten wir auch Fotos von seinen öffentlichen Auftritten sehen. Raum 2 war wie eine Gastwirtschaft gestaltet, wie sie von 1894 bis 1900 von Friedrich Ebert betrieben worden war.
In Raum 5 konnten wir einen hohen Schützengraben mit Gucklöchern, welche Einblicke in den Schrecken des Ersten Weltkrieges und das Leid in der Heimat brachten, sehen. In diesem Zusammenhang war auf einer Schauwand der Spaltungsprozess der SPD dargestellt. In Raum 6, ab welchem sich die Raumfarbe von schwarz zu weiß änderte, wurde u.a. die Wahl am 11. Februar 1919 von Friedrich Ebert zum ersten demokratischen Staatsoberhaupt thematisiert. Dazu wurden zeitgenössische Wochenschauaufnahmen gezeigt. In Raum 7 und Raum 9 waren Originalstücke wie Schreibutensilien des Reichspräsidenten und ein Stockdegen ausgestellt, welchen sich Ebert zur Verteidigung in der Zeit der Gefährdung demokratischer Politiker Anfang der Dreißiger Jahre bauen ließ, ausgestellt. In Raum 10 war die originale Totenmaske von Friedrich Ebert in einem Glaskasten angebracht.
Am Ende der Ausstellung besuchten wir die Räume der Geburtswohnung Friedrich Eberts, eine kleine Wohnung mit einer Deckenhöhe von gerade einmal zwei Metern. Ebert war hier mit seinen Eltern und fünf Geschwistern aufgewachsen. Als erstes betraten wir das Wohnzimmer, welches gleichzeitig auch das Arbeitszimmer der Familie Ebert gewesen war. Dort befand sich die Schneiderwerkstatt des Vaters. An einer Garderobe hing der originale Mantel Friedrich Eberts und im Schrank befand sich ein weiterer Anzug, welchen er zur Zeit seiner politischen Karriere getragen hatte. Das zweite Zimmer der Wohnung war das Schlafzimmer der Familie, welches mit drei Betten ausgestattet war. Das Bad der Familie bestand nur aus einem Wasserkrug und einer kleinen Schale als Waschbecken. Wir konnten kaum glauben, dass für einen ganzen Wohnblock nur eine Toilette zur Verfügung gestanden hatte. Zudem gab es nur einen einzigen Brunnen, der die Menschen mit Wasser versorgt hatte. Zuletzt betraten wir die Küche, die mit einem kleinen Esstisch und wenigen Töpfen ausgestattet war. Ein Kurzfilm über das Leben Friedrich Eberts beendete unseren Aufenthalt.
Um ca. 13 Uhr brachen wir zum Bahnhof auf und traten den Rückweg nach Eberbach an, wobei wir wegen eines Streiks der Lokführergewerkschaft erst um 14.30Uhr eintrafen.
Wir bedanken uns herzlich bei den Mitarbeitern der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte sowie bei Herrn Windorfer und Frau Piper, die für uns diesen Besuch organisiert haben.
Die Klasse 9d im Innenhof der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Foto: Michael Windorfer
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