Adventsgruß


Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, liebe Eltern!

Viele von uns kennen das wunderschöne Adventslied „Macht hoch die Tür“ mit den alten Worten aus Psalm 24:

  1. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; / es kommt der Herr der Herrlichkeit, / ein König aller Königreich, / ein Heiland aller Welt zugleich, / der Heil und Leben mit sich bringt; / derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, / mein Schöpfer reich von Rat.
  2. Er ist gerecht, ein Helfer wert; / Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, / sein Königskron ist Heiligkeit, / sein Zepter ist Barmherzigkeit; / all unsre Not zum End er bringt, / derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, / mein Heiland groß von Tat.

Jedes Jahr beginnt der Advent mit diesen alten Verheißungen: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch. Denn er kommt, der Herr der Herrlichkeit. Siehe, dein König kommt zu dir.“ Uralte Worte, tausendfach gesungen, gelesen und gebetet, weitergetragen durch die Zeit.

Ein anderes bekanntes Adventslied – „Tochter Zion“ – hat ebenfalls ein altes Prophetenwort als Grundlage.

In Saccharja 9,9-10 steht:

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.(…). Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.

Beide Lieder sind voller Verheißungen. Es wird Frieden geben, Barmherzigkeit, Leben, die Not wird ein Ende haben. Freue dich! Juble laut!  – Aber das ist schwierig in diesem Jahr, die Freude will sich nicht so recht einstellen – angesichts des Krieges in der Ukraine, der Klimakrise, der hohen Inflation, der Verfolgungen im Iran.

Aber als Christen und Christinnen glauben wir: „Der König kommt“, der König ist schon unterwegs, ein „Gerechter und ein Helfer“. Gott kommt in Jesus Christus.

Und er kommt  zu den Menschen, die das Weihnachtslicht dieses Jahr am allermeisten brauchen.

Er wird da sein, wo keine Adventspakete ankommen und wo der Schein der Lichterkette nicht hinreicht. Da, wo am Küchentisch gerechnet wird, für welche Geschenke das Geld in diesem Jahr reicht. Wo man sich noch gar nicht traut, darüber nachzudenken, mit wem man dieses Jahr Weihnachten feiern wird. Da, wo gestritten wird und die Nerven blank liegen. Wo die Kraft kaum reicht. Da, wo in den Folterkellern nur Dunkelheit herrscht. Da, wo Kinder in ihren Häusern von Bomben zerfetzt werden.

Bewahren wir uns in diesem Advent etwas von dieser Gewissheit. Von der Zuversicht, dass Gott schon längst auf dem Weg ist. Singen wir die Lieder vom Frieden auf Erden und von Jesus Christus, unserem König. Lassen wir den Advent in unsere Herzen! Und wir können  sicher sein: Gott sucht sich seine Wege. Anders als erwartet: Mit dem Retter der Welt, der im Stroh neben Schafen geboren wird. Mit einem König, der auf einem Esel reitet. Mit Liebe, die am Kreuz stirbt und aufersteht.

Jesus Christus ist längst schon auf dem Weg.

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete  Adventszeit!

Stephanie Bloch-Klein, ev. Schulseelsorgerin

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