Online-Vortrag zum Artensterben des Geographie-Leistungskurses der KS 1

Artensterben: Wie hängen sie mit Naturereignissen zusammen?

Und: Gab es im Laufe der Erdgeschichte Artensterben in ähnlichem Ausmaß wie das heutige?

Diesen beiden Fragen stellten sich die Schüler*innen der Kursstufe 1 des Geographie-Leistungskurses von Frau Pfisterer am HSG Eberbach. Dazu schaltete sich der Kurs am Mittwoch, den 01.10.2025 einem Online-Seminar zu, das vom Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo) und vom Verband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e. V. (VBIO) ausgerichtet wurde.

Frau Dr. Evelyn Kustatscher, eine italienische Paläobiologin und Privatdozentin an der LMU München, referierte über die fünf Massenaussterben im Laufe der Erdgeschichte und verdeutlichte den Zusammenhang mit Naturereignissen wie Temperaturanstieg und zunehmende Trockenheit, Meeresspiegelrückgang, Vulkanismus und Meteoriteneinschlag. Die Ursache des aktuell stattfindenden, sechsten Massenaussterbens verortete sie beim menschengemachten Klimawandel. Auf Letzteres ging Herr Professor Johannes Kamp, Leiter der Abt. Naturschutzbiologie der Universität Göttingen, genauer ein. Mit seiner anschaulichen Darstellung vermittelte er den Zugeschalteten wie Datenerhebung in der Forschung funktioniert. Zudem zeigte er auf, dass es neben den Rückgängen innerhalb von Arten auch Zunahmen gibt und dass ein Großteil der Arten keine Veränderungen aufweist. Jedoch wies er bei den Insekten auf einen enormen Biomasseverlust in den letzten 27 Jahren hin. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um dem Klimawandel und damit dem Artensterben entgegenzuwirken ist seiner Meinung nach die Reduzierung des Konsums und damit auch die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks, womit er nicht allein in der Fachwelt dasteht.

Die Online-Veranstaltung wurde mit der Vorstellung der Bestimmungsapp „Flora Incognita“ durch Anke Bebber, einer Wissenschaftskommunikatorin und “App-erin“ am MPI für Biogeochemie in Jena, abgerundet. Die App „Flora Incognita“ ist ein gemeinsames Forschungsvorhaben der TU Ilmenau und des MPI für Biogeochemie Jena. Mit der App „Flora Incognita“ lassen sich sehr genau Pflanzenarten bestimmen, sie stellt außerdem Hintergrundinformationen zu Pflanzenarten bereit, es können damit Kartierungen zu Pflanzenarten vorgenommen werden etc.

An die drei sehr interessanten Vorträge schloss sich eine Diskussion zum sechsten, aktuellen Massenaussterben an, bei dem die über 2.000 eingeloggten Schüler*innen und Lehrkräfte den drei Referent*innen Fragen stellen konnten. Nach der Veranstaltung war klar: Es wurden eine Vielzahl von Informationen über die Ursachen von Artensterben, deren Auswirkungen und eine Orientierung in den geologischen Zeitskala sowie der jeweiligen naturräumlichen Gegebenheiten vermittelt.

(Susanne Pfisterer)