HSG-Schüler zu Gast in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg
Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach Pressemitteilung vom 25.06.2013
Eberbach (pm). Zu einem bewegenden Vortrag wurden die Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses Geschichte von OStR Bernhard Schell in der letzten Woche in die Gedenkstätte in Heidelberg eingeladen.
An diesem Tag war Frau Professor Dr. Susan Cernyak-Spatz mit einem Bericht über ihre Zeit im KZ Auschwitz zu Gast.
Frau Cernyak-Spatz, Jahrgang 1922, erzählte in eindrucksvollen Worten über ihre Erlebnisse in den Lagern Theresienstadt und Auschwitz, in das sie im Januar 1943 eingeliefert wurde. Durch die Beschäftigung als sogenannter Funktionshäftling, zuerst in der Schreibstube und später im Effektenlager, dem „Kanada“, wo die Habseligkeiten der Häftlinge gesammelt und gelagert wurden, überlebte sie die lange Lagerzeit.
In ihrem Vortrag wurde deutlich, von wie vielen Zufällen das tägliche Überleben abhängig war, um von den Außen- in ein Innenkommando zu kommen. Nur hier gab es eine Chance zu überleben. In ihrem 90 minütigen Vortrag wurde den gebannt lauschenden Zuhörern klar, dass es nicht nur die Guten oder die Bösen gab, sondern es auch viel Grau auf Seiten der SS oder der Häftlinge gegeben hatte.
Nach der Evakuierung des Lager Auschwitz wurde sie, wie viele zehntausend andere Häftlinge auch, auf die sogenannten Todesmärsche in Richtung Westen geschickt, wo sie am 2. Mai von den Amerikanern befreit wurde.
Die hochbetagte Frau Cernyak-Spatz sprach sich vehement gegen das Vergessen oder Leugnen der Shoa aus und machte deutlich, dass das Hauptziel der Shoa vor allem die wirtschaftliche Ausbeutung der Juden bis zum letzten Moment war, nur so sei der 2. Weltkrieg so lange für die Deutschen führbar gewesen.
Langandauernder Applaus beendete diesen Zeitzeugenvortrag am heißesten Tag des Jahres.
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