Alle siebten Klassen wandelten auf den Spuren Eichendorffs


Dass Joseph von Eichendorff, einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller, als junger Student ein Jahr in Heidelberg verbrachte, bezeugen viele seiner Gedichte. Das berühmteste unter ihnen dürfte das zum Volkslied gewordene „zerbrochene Ringlein“ sein, in dem er seinen Schmerz über die Trennung von der Rohrbacher Küferstochter Katharina Förster und seine Erinnerungen an sie „in einem kühlen Grunde“ verarbeitet hatte.

Doch seine in romantischer Prosa verfassten Tagebucheinträge aus dieser Zeit beschreiben auch andere Erlebnisse, wie z. B. eine Tagestour nach Neckarsteinach, wo deshalb seit 2012 ein Eichendorff-Museum steht. Von Dr. Teltschik gestiftet und von verschiedenen Eichendorff-Kennern wie Dr. Haselbeck bis heute mit Hingabe betreut, gibt es Auskünfte über viele Facetten aus dem Leben des großen Mannes. Und dort mussten die Schülerinnen und Schüler des HSG an einem trockenen Herbsttag nun manches aus seinem Leben über ihn herausfinden. Auch in die 1483 fertiggestellte „uralte Kirche“, wie sie Eichendorff nannte, wurden die Jugendlichen geführt, um weitere Fragen zu beantworten. Anschließend führte Dr. Haselbeck die Klassen hinauf zu den Burgen und verstand es, die Wanderung durch den Wald immer wieder mit kurzen Geschichten und Quizfragen über Eichendorff zu spicken. So wurde romantisches Denken und Empfinden ein Stück weit auch im Jahr 2018 erlebbar und erfahrbar. Oben vor der Mittelburg wurde schließlich geklärt, weshalb der Dichter – nach bestem Wissen seiner Zeit – die Landschaden von Steinach als „Raubritter“ bezeichnete: Dass das Wort „Landschaden“ in Wirklichkeit von einer Landscheide (Wasserscheide) herkommt, die wir dort oben bestens erkennen konnten, war im frühen 19. Jahrhundert nicht bekannt. Zum Schluss wurde der im Tagebuch beschriebene Absturz der Gebrüder Eichendorff unterhalb der Burg Schadeck verlesen, und die Schüler wurden ermahnt, auf dem Weg zu bleiben um nicht selbst am Rückweg abzustürzen.

Und da Eichendorff auch einer der am meisten vertonten deutschen Dichter ist, gab es an jedem dafür geeigneten Platz ein anderes Volkslied, welches die Klassen (z. T. sogar zweistimmig) zum Besten geben konnten, während im Schulhaus in diesem Zusammenhang auch noch Kunstlieder durchgenommen und besprochen wurden, deren Texte aus seiner Feder stammen.

 

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