Austauschschüler aus Thonon zu Besuch am HSG

Wie seit vielen Jahren im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Thonon les Bains-Eberbach üblich, besuchte auch in diesem Jahr eine Schülergruppe des Lycee de la Versoie das HSG in Eberbach. Eigentlich war der Aufenthalt der französischen Schüler im letzten Dezember geplant, er musste jedoch wegen der Terroranschläge in Paris und des folgenden Ausnahmezustands in Frankreich verschoben werden. Der Besuch der Eberbacher in der Partnerstadt fand schon im Mai statt. Nun konnte der Gegenbesuch endlich stattfinden. Organisiert wurde der Austausch in diesem Jahr auf französischer Seite durch Madame Schleich und Madame Caldi sowie auf deutscher Seite durch die Studienrätinnen Katharina Scheck und Stephanie Bloch-Klein. Diese hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, welches mit dem abendlichen Empfang der Franzosen am Mittwoch, den fünften Oktober begann.

Nach einer ersten, gut überstandenen Nacht in den Gastfamilien, fuhren wir tags darauf nach Heidelberg. Wir starteten mit einer kurzen Besichtigung der Universitätsbibliothek, in welcher besonders eine Ausstellung über Fälschungen das Interesse der Franzosen weckte, und gingen dann in ein Bowling Center, um dort in gemischten Gruppen zwei Runden zu bowlen. Anschließend wurde dort noch Pizza gegessen, um sich für den folgenden Aufstieg zum Heidelberger Schloss zu stärken. Oben angekommen, genossen wir die Aussicht und liefen eine Runde durch den Schlossgarten. Somit war der „offizielle“ Teil beendet und die Deutschen und Franzosen erkundeten gemeinsam in Kleingruppen die Stadt.

Am nächsten Morgen besuchten die Austauschschüler gemeinsam die ersten beiden Schulstunden, um sich dann auf den Weg zu Bürgermeister Peter Reichert zu machen. Im Rathaus nahmen wir alle im Ratssaal Platz, in welchem Essen und Trinken bereitgestellt wurde. Reichert bedankte sich bei den Gästen für ihr Kommen und betonte die Grundgedanken der Deutsch-Französischen Freundschaft. Studienrätin Bloch-Klein bedankte sich im Namen der Schule für die großzügige finanzielle Unterstützung der Stadt. Direkt danach wurden wir im Rathaus zu einer Stadtführung abgeholt, die einmal quer durch die Eberbacher Altstadt führte. Der Nachmittag wurde, je nach Stundenplan der deutschen Schüler, im HSG oder Zuhause verbracht. Das Wochenende wurde individuell von jeder Familie selbst gestaltet.

Der Besuch einer weiteren großen Stadt unserer Region stand montags auf dem Plan. Unseren Tag in Mannheim begannen wir im Technoseum, das wir zuerst geführt, später selbstständig, erkundeten. Erwartungsgemäß stießen hier ein Roboter sowie die verschiedenen Elementas, in denen man selbst experimentieren konnte, auf das größte Interesse. Der Nachmittag in Mannheim war den Schülern wiederrum selbst überlassen. Einige nutzten ihn zum Shoppen, andere besuchten beispielsweise den Luisenpark. Am letzten Tag der gemeinsamen Woche stand die Besichtigung des Nibelungen-Museums in Worms auf dem Plan. Da die Nibelungen-Sage im Französischen Deutsch-Unterricht Pflichtlektüre ist, war dies eine gute Unterrichtsvorbereitung für unsere französischen Gäste. Nach der Rückkehr nach Eberbach war das Programm den Familien wieder selbst überlassen. Jetzt wurde allen bewusst, wie schnell die Woche vergangen war, denn am Abend mussten schon die Koffer gepackt werden, bevor am nächsten Morgen die lange Heimreise für die Franzosen begann. Nach einer schönen Woche, in der einige neue Freundschaften entstanden sind, ganz im Sinne einer Zukunft der Freundschaft mit unserem Nachbarland, hieß es nun Abschied zu nehmen.

Jonas Haaß