Ein Interview mit den Brüdern Roh – Felix und Florian
Frau Gewahl: „Felix und Florian, im vergangenen Schuljahr habt ihr gemeinsam, aber in unterschiedlichen Rollen, das Jahr am HSG verbracht. Wie habt ihr das Jahr erlebt?“
Frau Gewahl: “Wie seid ihr euch in diesem Jahr auf musikalischer Ebene am HSG begegnet?”
Frau Gewahl: „Felix, Du hast dein Praktikum Montag bis Mittwoch v.a. in der Fachschaft Musik verbracht. Welche Erfahrungen hast Du im Laufe des Jahres gesammelt?“
Felix Roh: “Das Praktikum im Bereich Musik war für mich etwas ganz besonderes, bei dem ich tolle Erfahrungen machen durfte. Die Lehrer waren mir gegenüber stets freundlich und sehr hilfsbereit, viele nette Schüler habe ich kennen gelernt; mit Lehrern und Schülern habe ich auf vielfältige Art und Weise Musik erlebt.
Ich muss sagen, je länger ich am Gymnasium war, desto besser gefiel mir die Lehrer-Schüler-Rolle. Ich habe erfahren, wie ich mit Kindern/Jugendlichen reden und umgehen soll. Welche Strategien ich anwenden kann, um die Schüler zu motivieren und dass die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sehr viel Spaß macht. Doch ich musste trotz vielen positiven Eindrücken auch feststellen, dass manche Tage sehr anstrengend verliefen. Mitunter waren die Schüler lustlos oder unruhig und ich versuchte sie zur Mitarbeit anzuregen.
Frau Gewahl: “Felix, welche drei Ereignisse möchtest Du besonders hervorheben?“
Felix: “Um meine DREI Höhepunkte am Gymnasium zu schildern, muss ich erst einmal überlegen. Es gab wirklich viele tolle Projekte! So versuche ich mich auf diese drei Ereignisse zu beschränken.
Das Unterrichten war für mich eine großartige Erfahrung. Ich habe gemerkt, wie anstrengend und zeitaufwändig die Unterrichtsvorbereitung sein kann. Doch wenn ich dann schließlich vor der Klasse stand, machte es mir große Freude, den Eifer und die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen zu sehen und meine Aufregung legte sich nach einigen Minuten, die sich stundenlang vorher aufgestaut hatte.
Als zweiten großen Höhepunkt sehe ich die Profilkonzerte der 8., 9. und 10. Klasse im Fachbereich Musik. Es war toll bei allen Konzerten mitzuwirken und die Schüler zu unterstützen. Fasziniert hat mich die Entwicklung des miteinander Spielens und Umgehens innerhalb der Musikstufen. Mir wurde erst bei den Proben in den verschiedenen Stufen so richtig bewusst, welch große musikalischen Entwicklungsschritte innerhalb eines Jahres gemacht werden können. Mit zunehmendem Alter werden die Schüler auch routinierter, auch kurzfristige Planungen werden mit Erfolg umgesetzt. Interessant fand ich auch, dass die Konzerte der Musikklassen so variierten. Jede Stufe hatte ein anderes Thema. Die 9. Klasse beispielsweise konzentrierte sich auf Programmmusik.
Der dritte Höhepunkt war das große Frühjahrskonzert in der ev. Kirche im Mai. Das Konzert wurde für mich deshalb so besonders, da ich fast bei jedem Programmpunkt integriert wurde. Es war zugegebenermaßen ein wenig stressig zu allen Proben, oft zur selben Zeit, zu kommen. Doch am Ende hat alles perfekt funktioniert und es war ein ausgezeichnetes Konzert vom Kammerchor bis zum großen Symphonic-Jazz-Orchestra.”
Frau Gewahl: „Florian, Du hast das Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ erreicht. Was bedeutet dir das?”
Florian Roh: “Für mich war es eine unglaublich aufregende Erfahrung auf dem Bundeswettbewerb ,,Jugend musiziert“ spielen zu dürfen. Als ich beim Landeswettbewerb von der Jury (welche von sehr berühmten Musikern besetzt war) einstimmig die volle Punktzahl bekommen habe, war es ein unvergleichliches Gefühl somit auf den Bundeswettbewerb gehen zu dürfen. Ich bekam Gänsehaut und hätte vor Glück an die Decke springen können. Mein erster Gedanke war: Was erwartet mich nur dort!? Als ich in Lübeck an der Musikhochschule ankam und musizieren durfte, war das kein Gefühl der Anspannung mehr, weil ich realisiert hatte, dass es für mich schon großartig ist, überhaupt teilnehmen zu dürfen. Ich hatte Spaß der Jury mein Programm zu präsentieren. Ich habe unzählige Stunden für diesen Moment investiert und wollte ihn einfach nur noch genießen. Zum Glück lief das Programm auch sehr gut.”
Frau Gewahl: „Wie würdest Du deinen musikalischen Weg bis zum Finale von deiner ersten Saxophonstunde an beschreiben?“
Florian: “Wenn ich auf die ersten Stunden zurückblicke, wie ich mit sechs Jahren angefangen habe Saxophon zu spielen, ist das ein schönes Gefühl. Dank meines Opas habe ich diese Momente auf Video. Ohne ihn wäre ich nie dorthin gekommen, wo ich jetzt stehe. Jeder Moment des Spielens hat mich weitergebracht, auch wenn ich manchmal, wie jeder andere auch einfach keine Lust zum Üben hatte. Allerdings hatte ich auch Schwierigkeiten. Vor allem die ersten Wochen Noten zu erkennen und zu lesen war für mich nicht leicht. Heute kann ich darüber lachen, da ich denke, dass Noten lesen mittlerweile leichter für mich ist, als Buchstaben. Auf meine ersten Töne damals war ich natürlich sehr stolz, wahrscheinlich klang es extrem schrill auf dem Sopransaxophon, mein Klang hat sich über die Jahre verändert.”
Frau Gewahl: “Ich danke euch beiden sehr herzlich für das Interview. Was nehmt ihr euch für das Schuljahr 2018/19 vor?”
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